Archive for the ‘Hafen & Anleger’ Category

Der automatisierte Hafenmeister

Montag, November 1st, 2010

Gastbeitrag von JuG

Kürzlich machten wir mit ANNA KARENINA im Schlosshafen zu Oranienburg fest, Hansjörg berichtete ja bereits über die beengten Platzverhältnisse für Boote über 12 Metern Länge bei entsprechender Breite – wir können dies nur bestätigen! Allerdings hatten wir das Glück, nach der Einfahrt gleich vorne rechts den langen Steg in Beschlag nehmen zu können, mit Strom (den wir eigentlich nicht brauchten, weil ANNA K. bekanntlich ja selbstversorgend ist) und Wasser.

Telefonisch angekündigt für gegen 16 Uhr erreichten wir den Hafen erst um 17.30 Uhr; Schleuse Lehnitz ließ uns warten. Im Schlosshafen daher gleich hin zum Hafenmeister – der jedoch hatte bereits Feierabend. Aber in Büronähe fand sich ein seltsamer Apparat, ähnlich einem Geldautomaten, in der Funktionsweise jedoch umgekehrt: Man gibt keine Karte und erhält anschließend Geld sondern man gibt Geld und erhält danach eine Karte: die TALLY-CARD.

Alles auf einer Karte

Alles auf einer Karte

Per Touchscreen wählt man die Anzahl der gewünschten Liegeplatztage und die Länge des Bootes aus. Eine Übernachtung für ANNA K., eine Energiepauschale von 5 Euro sowie Kartenpfand von 10 Euro summierten sich auf 27 Euro. 30 Euro in zwei Scheinen gegeben und Tally-Card, Quittung nebst Rückgeld erhalten. Mit der Karte kann man alle sehr gut geheizten und picobello sauberen sanitären Einrichtungen des Hafens nutzen. „Sesam öffne Dich – like“ gehen alle Türen auf, hält man das scheckkartengroße Teil in die Nähe der Sensoren. Am Steg Ähnliches: E-Stecker rein, Klappe auf, Stegplatz wählen und Karte in den Schlitz: Energie. Sogar die Beleuchtung vom Stegplatz zu den zentralen Anlagen war nun aktiv.

Tags darauf wieder hin zum Automaten, „Abrechnung“ gewählt, Karte rein, 13 Euro und Quittung zurückerhalten, also Kartenpfand zuzüglich unverbrauchter Energie. Im Ergebnis haben wir für eine Nacht mit ANNA K. und zwei Personen 14 Euro gezahlt. Für die Größe des Bootes ist das eine „normale“ Liegegebühr mit super Service.

Wir finden den automatisierten Hafenmeister in Form der „TALLY-CARD“ komfortabel – jedenfalls wenn Hafen und Einrichtungen so modern und sauber ausgestaltet sind wie im Oranienburger Schlosshafen! Wir freuen uns auch für den menschlichen Hafenmeister, hat der doch endlich geregelte Arbeitszeiten. Allerdings muss man einen schleichenden Hafenmeister-Stellenabbau und damit den künftigen Verlust von Arbeitsplätzen befürchten, sollte dieses – an sich charmante Konzept – dauerhaft Furore machen.

Anna Blume mittenmang

Donnerstag, August 26th, 2010

Weil es in dem Kommentar vielleicht nicht die gebührende Aufmerksamkeit erfährt, hier der Hinweis: Peter hat ein schönes Foto von Anna Blume zwischen Grillbooten und Wasserflugzeug ins Netz gestellt.

Berni’s Cafè

Samstag, Juni 12th, 2010

Wer auf dem Radfernwanderweg Berlin-Kopenhagen unterwegs ist, fährt 7,5 km oberhalb von Zehdenick direkt am Neuen Hafen Ziegeleipark vorbei.

Am Radweg  Berlin-Kopenhagen

Am Radweg Berlin-Kopenhagen

Dort, unmittelbar am Radweg und in Rufweite des Hafens lockt „Berni’s Cafè“, das sich nicht nur durch eigenwilligen Gebrauch von Apostroph und Akzent auszeichnet. Auch Bernis Bratkartoffeln werden gerühmt. Ansonsten gibt es die übliche Brandenburgische Küche, deren tragende Säulen die Soljanka* und das Schnitzel sind – alles ordentlich zubereitet, freundlich serviert und zu äußerst mäßigen Preisen.

Berni's Cafè

Berni's Cafè

Es ist nett im Garten vor dem Café. Man sitzt mit Skippern, rastenden Radlern und versprengten Besuchern des Ziegeleiparks in der Sonne und sieht friedlich den vorbeifahrenden Radfahrern zu, die der Versuchung trotzen und noch einen weiten Weg bis Kopenhagen vor sich haben.

Bernis Ziegenbock passt auf

Bernis Ziegenbock passt auf

Um die Ecke ist Bernis Parkplatz, wo auch die meisten unserer Gäste während der Charter ihre Autos abstellen. Und Bernis Ziegenbock passt darauf auf. „Berni’s Cafè“ – ein Stück Brandenburg, wie wir es mögen.

*für Wessis: Soljanka ist eine scharf gewürzte Fleischsuppe russischen Ursprungs (urspünglich eine Restesuppe), die zu einem Nationalgericht Ostdeutschlands geworden ist.

Oranienburg

Samstag, Mai 29th, 2010

„Oranienburg“ – für Berliner nicht gerade das, was man sich unter einem attraktiven Ausflugsziel vorstellt. Eher ist Oranienburg für seine regelmäßig wiederkehrenden Evakuierungen bekannt, weil man beim  Buddeln mal wieder auf eine Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg gestoßen ist. Und doch – O-burg ist gar nicht so übel. Für die Landesgartenschau 2009 wurde die Innenstadt aufgemöbelt. Vor allem das Schloss nebst Schlosspark und Umgebung wurde umgestaltet und renoviert. Kann man sich durchaus mal angucken. Das haben wir heute gemacht.

O-burg ist gar nicht so übel...

O-burg ist gar nicht so übel...

Direkt neben dem Schloss ist der Park der Landesgartenschau.  Ich habe ja eine gewisse Schwäche für Parks ohne Hunde und Fahrräder – auch wenn sie Eintritt kosten. Der Park ist ganz nett, mit viel Kunst im Grün.

Der Park ist ganz nett ...

Der Park ist ganz nett ...

Für Bootstouristen ist Oranienburg aber noch aus einem anderen Grund interessant: Es ist eine relativ große Stadt mit guten Einkaufsmöglichkeiten. Und man kann sehr zentral anlegen. Zum Beispiel in dem neuen Schlosshafen, der tatsächlich unmittelbar neben dem Schloss liegt.

Leider litten die Planer dieses Hafens unter akutem Dalbenwahnsinn: Der Hafen ist derart mit Festmachepfählen zugestellt, dass man kaum hineinfahren kann. Wahrscheinlich wollte man möglichst viele Liegeplätze ausweisen, weil es dafür mehr Förderung gab oder was auch immer. So was kommt raus, wenn Leute Häfen planen, die noch nie in einem Boot gesessen sind.

Akuter Dalbenwahnsinn im Schlosshafen Oranienburg

Akuter Dalbenwahnsinn im Schlosshafen Oranienburg

Jedenfalls ist der Hafen praktisch unbenutzbar für Boote, die breiter sind als 2,90 m; denn die Dalben an den „großen“ Liegestellen stehen genau 3 m auseinander. Keines unserer Boote (außer – mit Knirsch – Don Giovanni)  passt dort hinein. Es gibt von den 82 (!) ausgewiesenen Liegeplätzen ganze 3, wo normal große Kajütboote liegen können.

Der Hafenmeister ist nett und verständig und lässt ein größeres Boot auch mal im Servicehafen gegenüber festmachen – dort gibt es allerdings keine Stromanschlüsse. Und als Alternative gibt es immer noch den Hafen des Vereins Möwe, ein paar hundert Meter unterhalb oder das Bollwerk gegenüber von Möwe.

Bootsreisenden, die auf dem Weg in die Ruppiner Gewässer sind, empfehlen wir in Oranienburg den brandneuen Wasserwanderrastplatz am Bollwerk des Oranienburger Kanals.  Der liegt an der Rückseite des Schlossparks. Auch von hier ist die Innenstadt mit ihren Einkaufsmöglichkeiten noch fußläufig erreichbar. Es gibt keinen Strom, kein Wasser und keine sanitären Anlagen – dafür ist das Anlegen kostenlos.

Das Bollwerk am Oranienburger Kanal

Das Bollwerk am Oranienburger Kanal

Neue Tankstelle an der Oberhavel

Freitag, Mai 7th, 2010

Wir waren die ersten: Schon Anfang April haben wir dort unseren Edmond Dantès vollgetankt.  Es ist natürlich ein großer Gewinn für uns, eine nagelneue Bootstankstelle direkt in unserem Hafen zu haben. Die Tankfahrten nach Zehdenick sind damit  Geschichte. Die Tankstelle hatte man uns bereits angekündigt, als wir vergangenes Jahr unsere sechs Liegeplätze gepachtet haben. Und der Ziegeleipark hat Wort gehalten.

Die neue Dieseltankstelle im „Neuen Hafen Ziegeleipark“ liegt direkt in Verlängerung der Hafeneinfahrt. Am Tankstellen-Kai kann man komfortabel längsseits gehen (und übrigens auch Fäkalien entsorgen).  Wenn die Tanköffnung an der anderen Bootsseite ist, kann man zuvor im Hafenbecken bequem drehen. Platz zum Warten ist auch, falls mal einer vor einem dran ist.

Jetzt gibt es oberhalb von Zehdenick zwei Bootstankstellen. Vielleicht wird es sich ja auf den  Kraftstoffpreis dämpfend auswirken, wenn sich das herumspricht. Wofür hiermit ein kleiner Beitrag geleistet wurde …