In Brandenburg laufen die Flüsse über. Während von Oder und Elbe (wo die Pegel langsam schon wieder sinken) viel berichtetet wird, bleibt unsere hübsche kleine Dahme, auf der wir so gerne mit dem Boot unterwegs sind, ziemlich unbeachtet. Gut, eine Katastrophe bahnt sich nicht an. Aber ein um einen halben Meter erhöhter Wasserstand ist mehr, als es hier seit über hundert Jahren gegeben hat. Deshalb haben die Anrainer der Dahme und der Teupitzer Gewässer ihre Häuser zum Teil ziemlich tief gebaut und kriegen jetzt nasse Füsse. Schön ist das nicht.
Dabei meinte man, Hochwasser sei in der Region um Berlin kein Thema mehr, seit Ende 19./Anfang 20. Jahrhundert die Dahme und die Spree durch Umflutkanäle, Wehre und Schleusen gezähmt worden waren. Warum also jetzt die Probleme? Klar, zum einen hat es wirklich das ganze Jahr über extrem viel geregnet (und geschneit). Ein weiterer Grund ist aber, dass an der „Neuen Mühle“ in Königs Wusterhausen ein Wehrtor defekt ist und nicht mehr geöffnet werden kann. Deshalb fließt nicht genug Wasser aus dem Dahme-Gebiet ab.
Ebenso wie beim Berliner Landwehrkanal hat man sich offensichtlich zu wenig um den Zustand der Wasserbauwerke gekümmert. Hier wird eine Infrastruktur vernachlässigt und auf Verschleiß gefahren, die vor Generationen geschaffen wurde und über hundert Jahre lang gute Dienste geleistet hat. Ist das die Folge von Sparmaßnahmen? Will vielleicht auch das Wasser-und Schifffahrtsamt an die Börse?
Vom RBB gibt es einen anschaulichen Beitrag zur Situtation an der Dahme.
Nachtrag 26.1.:
Wie es scheint, kommt ein bisschen Bewegung in die Sache. Und hier sind ganz beeindruckende Bilder vom Hochwasser der Dahme. Vor allem die Bilder vom Wehr in Märkisch Buchholz(etwa Mitte der Seite) finde ich beeindruckend, wenn man sie mit dem „Normalzustand“ vergleicht, den wir fotografiert haben.