Ferien in Zeiten des Hochwassers

Zeit für einen ersten Rückblick: Nervig war es schon, das müssen wir zugeben. Immer die Unsicherheit: Wohin kann man noch fahren, wo werden die Boote übergeben, wird es bald besser oder noch schlimmer? Das war weder für uns ein Spaß noch für unsere Gäste. Dennoch hatten wir nur eine hochwasserbedingte Stornierung. Die AGB in diesem Fall sind klar: wir können nichts für das Wetter. Dennoch tut es uns natürlich Leid, wenn jemandem der Urlaub auf diese Weise baden geht.

Alle anderen haben sich mit der Situation arrangiert. Und – siehe da – fast alle waren am Ende hochzufrieden. Wie das? Nun, seien wir mal realistisch: Was wir als äußerste Einschränkung unseres Fahrgebiets empfinden, nämlich ein Stück Havel sowie die Templiner und Wentowgewässer, ist gar nicht so klein. Wenn man bedenkt, was für Pfützen (Entschuldigung) z.B. im Westen oder Süden der Republik als ausgewachsene Wassersportreviere angepriesen werden. Unseren Gästen standen immerhin noch 8 Seen und 48 km Wasserstraße zur Verfügung. Und was für welche!

Wann hat man schon Gelegenheit, mitten im August allein auf einem naturbelassenen Fluss unterwegs zu sein?  Und als einziges Boot auf einem stillen See zu ankern? Einfach genial waren die Gäste auf der Anna K., die tagelang auf dem Kuhwallsee  vor Anker lagen, und es sich wohl sein ließen. Mancher Fisch landete direkt von der Angel in der Pfanne und sogar ein ausgewachsener fangfrischer Hecht wurde im Ofen der Anna K. gebacken.  Und Regen hin, Regen her: warm genug zum täglichen Schwimmen im klaren Wasser war es allemal. Man muss wahrlich nicht Seemeilen abhaken, um das Bootfahren genießen zu können!

Manchmal, denke ich, ist es ganz gut, nicht so viele Möglichkeiten zu haben. Man nimmt was kommt,  muss nichts entscheiden und kann ganz entspannt genießen.  Die Entdeckung der Gelassenheit.

 

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