Bis 15 PS führerscheinfrei?

Die Presse berichtet von Plänen, den Wassersport zu deregulieren, z.B. hier. Hauptvorschlag: die Leistungsgrenze, von der an ein Motorbootführerschein vorgeschrieben ist, soll erhöht werden. Von jetzt 5 PS auf 15 PS.

Es ist sicher nicht schlecht, unnötige Regulierungen im Wassersport zurückzunehmen. Z.B. wäre es eine gute Idee, wenn die überflüssige Kennzeichenpflicht für Sportboote wieder aufgehoben würde. Das Beispiel Holland zeigt, dass man bestens ohne auskommt.

Aber ausgerechnet die PS-Grenze heraufsetzen? Das ist idiotisch. Zunächst einmal ist es kurios, dass der Gesetzgeber sich an der veralteten Einheit PS orientieren soll, statt an den seit den 1970er Jahren weltweit verbindlichen SI-Einheiten. Das  wirft ein Schlaglicht auf die technische Einfalt derjenigen, die den Vorschlag erarbeitet haben. Viel wichtiger ist aber: Die Gefährlichkeit eines Fahrzeugs, auch eines Wasserfahrzeugs, hat nichts mit der Leistung zu tun! (Egal ob man sie nun in kW misst oder in PS.) Entscheidend ist die Geschwindigkeit! Ein  bisschen Physik für Politiker:

In Worten: Die Bewegungsenergie ist gleich dem Produkt aus halber Masse und dem Quadrat der Geschwindigkeit. Ein Rechenbeispiel: Die kinetische Energie eines gleitfähigen Motorboots, das z.B. 300 kg wiegt, und mit seinem 15-PS-Außenborder 40 km/h schnell fährt, beträgt 18.500 Nm (Newton mal Meter). Zum Vergleich: Die Verdränger-Sloep mit 30 PS, die 1.000 kg wiegt und mit  12 km/h fährt, hat eine Bewegungsenergie von 5.500 Nm. Weniger als ein Drittel! Für welches Boot sollte man wohl eher einen Führerschein vorschreiben, liebe Politiker?

Wer bezweifelt, dass ein Motorboot mit 15 PS überhaupt so schnell fahren kann, kann sich ja mal ein paar Videos reinziehen. Z.B. dieses oder dieses.

Die holländischen Kollegen haben im Physik-Unterricht besser aufgepasst. Dort sind alle Boote mit einer Höchstgeschwindigkeit von weniger als 20 km/h führerscheinfrei. Das macht Sinn!

Nun, eine Hoffnung bleibt: Der 15 PS-Vorschlag wird offenbar vor allem von der FDP gefördert. Und die Kanzlerin hat immerhin Physik studiert. Vielleicht gibt sie ihrem Koalitionspartner mal wieder ein bisschen Nachhilfe.

Update 22.01.:
Ich habe ein Paper an den Verkehrsausschuss des Bundestags geschickt: http://dl.dropbox.com/u/23667419/Geschwindigkeitsgrenze_statt_PS-Grenze.pdf

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16 Responses to “Bis 15 PS führerscheinfrei?”

  1. JuG sagt:

    Wir glauben, dass Du genau ins Schwarze triffst! Im SKIPPER 1/12 wird das Thema auf Seite 15 angeschnitten (Header: 15-PS-Grenze im Gespräch_Vorstoß beim Führerschein), jedoch nur als unkommentierte Meldung. Hast Du nicht Lust, Deinen Blog-Beitrag als Leser“brief“ an die Redaktion zu senden? Wir können uns vorstellen, dass Du einer Reihe von Freizeitskippern aus der Seele sprichst; E-Mail-Adresse wäre skipper@skipperonline.de
    [Apropos: „Leserbrief“ bekäme damit eine neue viel intensivere Bedeutung 🙂 ]

  2. JuG sagt:

    Den „Verkehrsausschuss des Bundes“ direkt anzuschreiben übertrifft natürlich alles! Viel Glück!!!!

  3. Hansjoerg sagt:

    Ah, man liest heimlich meine Tweets mit! 😉 Gar nicht so einfach, so ein Brief; denn so frech wie oben will ich ja nicht schreiben…

  4. Peter Lüsse sagt:

    Auch ich halte das Heraufsetzen der PS Grenze für absoluten Schwachsinn.

    Ein kleines Beispiel:

    Seit vielen Jahren haben wir ein 3,5 Meter langes Achilles Schlauchboot das mit einer Person besetzt, auch mit einem herkömmlichen 5 PS AB-Motor schon ins Gleiten kommt.

    Mit einem serienmäßigen 12 PS 2 Takt Motor werden, je nach Steigungwinkel des Propellerblattes GPS gemessene Geschwindigkeiten zwischen 61 und 72 Km/h erreicht.

    Der Versuch wurde übrigens bei extrem glattem Wasser, Sturzhelm und Prallschutzweste auf dem Sloter Meer durchgeführt.

    Unvorstellbar, wenn jeder auch ohne Führerschein, der nötigen Erfahrung und einer gehörigen Portion Respekt vor dem Element, derartige Geschwindigkeit fahren dürfte.

    Gruß
    Peter

  5. Hansjoerg sagt:

    72 km/h? Wahnsinn! Das sind 20 m/s. Wenn man für das Schlauchboot nebst Skipper und Motor ein Gewicht von nur 150 kg annimmt, errechnet sich daraus eine kinetische Energie von 30.000 Nm, also mehr als das fünffache der 12 km/h langsamen Sloep!

  6. Peter Lüsse sagt:

    Das Gewicht ist von ausschlaggebender Bedeutung. Erst durch möglichst wenig Gewicht und eine starke Propellersteigung konnte diese Geschwindigkeit erreicht werden. Es dauerte auch eine Zeit, bis das Boot im Gleitzustand war und nur der hintere Teil des Rumpfes noch das Wasser berührte. Ich hab bestimmt noch ein paar Videos von der Aktion.

    Unsere Ebbtide 190 SE war trotz 5,4 Liter Maschine mit 220 PS lediglich 20 Kilometer schneller, hatte dafür aber vom Start weg schon mächtig „Wums“. Für diese Boote ist jedoch ein Führerschein zwingend vorgeschrieben und das ist auch gut so.

  7. Hansjoerg sagt:

    Die Videos wären bestimmt eine schöne Argumentationshilfe. Kannst du sie mir schicken (oder gleich auf Youtube hochladen?)

  8. JuG sagt:

    Also die 12 km/h der Charterbescheinigung halten wir „in unserem Revier“ für ausreichend. Gut, mit SBF in der Tasche läßt sich gut reden, theoretisch erreicht ANNA K. bestimmt die auf Seen oft erlaubten 20 km/h. Aber mal ehrlich, bringts das? Viel Welle, manchmal Wasser auf der Back – dafür einen ordentlichen Mehrverbrauch bei deutlich lauterem Motorgeräusch – hat mit entspanntem Wasserwandern eigentlich nix zu tun. Anders sieht das natürlich bei der DIVA aus, da juckt es bestimmt schon mal auf dem Müggelsee, doch dort wie überall im Berliner Raum ist der Führerschein ja eh Pflicht.
    Das bringt uns zu der Frage, wieviele Charterbescheinigungen Günter so im Jahresdurchschnitt ausstellt. Der Weg ins südlich gelegene Berlin ist bereits durch die reglementierte Havel-Oder-Wasserstrasse versperrt. Eigentlich dürfte man ja noch nicht einmal den „freien“ Finowkanal erreichen, denn da müsste man ja auch die „verbotene“ HOW queren.
    Also bleibt Gästen ohne Führerschein eigentlich nur der Weg in den Norden.
    Nachdenkliche Grüße!!

  9. Peter Lüsse sagt:

    Die Videosequenzen werde ich mal raussuchen und was diese obligatorischen Charterscheine angeht hab ich eine Meinung, die ich hier besser nicht in allen Einzelheiten kundtuen sollte

    Wem diese Regelung nutzt ist letztendlich auch klar und sicherer wird es dadurch bestimmt nicht auf dem Wasser. Günther zählt dabei zu den rühmlichen Ausnahmen, welche diese Angelegenheit ernst nehmen. Wir haben sowohl in Fürstenberg, als auch in der Marina Wolfsbruch Charterschulungen gesehen, die uns die Haare zu Berge stehen ließ.

    Learning by doing, Verkehrszeichen stehen im beiliegenden Heft und die Boote sind eh gut versichert. Also was soll’s. Ahoi und immer eine Handbreit………….Ihr wisst schon.

    Hoffentlich kommt niemand auf die Idee, mal irgendwo ein kleines Stückchen Deutschlands freizugeben in dem man ohne Führerschen Auto fahren darf.

  10. Seedeubel sagt:

    Ich begrüße diesen Vorschlag sehr. Mit 5 PS auf der Ostsee ist manchmal ein bischen heikel. Die Küstengewässer in der Lübecker Bucht kenne ich ganz gut und es ist auch noch nie etwas passiert. Bin 45 und schon ein paar Jahrzehnte auf de Ostsee unterwegs. Wenn wir (mein Kollege und ich) in dieser Jahreszeit zum angeln rausfahren wären 15 PS von Vorteil.

    Viele Grüße aus den Norden

  11. PeterW sagt:

    @Seedeubel: Wenn man schon oft unterwegs ist, was spricht denn dagegen, einen Sportbootschein See zu machen? Das geht auch locker im Selbststudium, so die praktischen Fähigkeiten vorhanden. Beim Binnenschein mag man ja noch verschiedener Meinung sein (Muss man wirklich die Tonsignale eines Talfahrenden unter Radar im Nebel kennen?), aber beim See-Schein sind doch fast nur alltagstaugliche, vernünftige Dinge der guten Seemannschaft dabei.

    Aber abgesehen davon, es ist doch wie oben beschrieben ziemlicher Unfug, bei einem Boot nicht die Masse/Leitungsrelation zu betrachten. Ein Hausboot mit 15 PS ist ein träger Kahn und größtenteils harmlos, sowohl für Fahrer als auch seine Umwelt, ein kleiner Gleiter mit 15 PS ein Geschoss. Da ist doch die holländischer Regel um Klassen besser.

    Andererseits, wenn ich mir überlege, was mir in Charterrevieren schon an haarsträubenden Situationen aufgrund fehlender Kenntnis diverser Regeln zugestoßen sind, bin ich, trotz Feind einer Überregulierung eher für eine Verschärfung der Regelungen, statt die jetzt auch noch aufzubohren.

    Mag ja an der Ostsee alles anders sein, aber solche Regelungen können ja nur im Gesamtkontext betrachtet werden.

  12. josh sagt:

    Also ich muss schon sagen was manche Leute hier so von sich geben ist wirklich faszinierend. 72km/h mit 12 Ps…..selbst wenn es theoretisch möglich ist das eine 20kg person mit dem Perfektem Boot und perfekter Abstimmung bei perfekten Umwelteinflüssen auf 72 km/h zu bringen, glaubt ihr das jeder Narr und Anfänger versucht Geschwindigkeitsrekorde mit hochgezüchteten Motoren zu brechen? Mal ganz ehrlich selbst ein 3m Schlauchboot kommt im normalen Betrieb (damit meine ich 1-2 AUSGEWWACHSENE Personen) nur auf um die 30km/h wer selbst einen besitzt weiß das und wer einge Foren durchforstet wird es auch sehen. wenn das Boot allerdings mit 4-6 Leuten besetzt ist, kommt man gerade so auf „gute“ Gleitgeschwindigkeit und das bei einem Schlauchboot. Geschwindigkeitsbegrenzung wie in Holland ist ja ganz praktisch, aber wie genau soll man dies umsetzten? wer weiß denn wie schnell das jewalige Boot mit einem Motor wird? will man sich für sein Schlauchboot 5 verschiedene Motoren kaufen um zu testen welcher immer unter 20km/h bleibt bei jeder Bedingung? das nächste Ding ist, man fährt ein max 20km/h schnelles Boot und mit 4Mann hat man dann nurnoch 6km/h ?
    Außerdem werden hier alle Bootsfahrer als potentielle Verbrecher dargestellt. wenn eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 25km/h herrscht, wieso sollte ein nicht Führerscheinnichtinhaber mehr zuschnell fahren als ein Führerscheininhaber? ich Finde jeder Mensch hat etwas Selbstverantwortung!!!
    Ich halte die 15ps Grenze fürr sinnvoll, da der normale Mensch damit eben NICHT 70km/h fahren kann ,sondern es überhaupt mal möglich ist mit seiner Familie überhaupt ein wenig anständig Boot zufahren.
    und Abgesehen davon, 20km/h Grenze ganz nett, aber das hieße auch das jeder Trottel ein 15m Stahlkahn fahren darf solange er unter 20km/h bleibt? Mal abgesehen von der hier aufgeführten Bewegungsenergie, was ist schlimmer ein 15m Stahlkahn der aus Unwissenheit,Dummheit o.ä. mit 20km/h frontal in einen Öltanker im Fluss kracht oder ein 3m schlauchboot was mit vielleicht 30km/h unter den Tanker gerät? Ich finde alles hat seine Vor und Nachteile, aber ich denke 15ps ok, solang man dies mit der Pflicht einer Haftpflichtversicherung für das Boot koppelt. Zumal ja die Yachtclubs auf Grund unserer Population noch mehr aussterben und dann stehen auf einmal alle da und suchen nach Alternativen wenn es zuspät ist!

    mfg

    joshi

  13. Hansjoerg sagt:

    Ah, jetzt kommt Leben in die Bude!
    Zunächst mal: wenn Peter schreibt, er hat mit einem optimierten 12 PS-Motor 72 km/h erreicht, dann stimmt das; denn ich kenne den Mann. Klar: das war ein Rekordversuch und ein Extremwert. Aber wenn wir von 40 km/h sprechen, ist das nur wenig mehr als die Hälfte. Und nach meinen Recherchen verdichtet sich, dass 40 km/h absolut realistisch sind, was auch immer „manche Leute“ in irgendwelchen Foren „von sich geben“.
    Gerade habe ich auf der Boot Holland bei verschiedenen Ausstellern von Außenbordern und Schlauchbooten ein bisschen rumgefragt und die ziemlich einhellige Antwort bekommen. „Ein leichtes Schlauchboot mit 15 PS? Na, mit 2 Personen beladen so an die 35 bis 40 km/h, mit nur einer Person ein bisschen mehr.“ Aber das klären wir noch. Ich bin gerade dabei, bei den Schiffbauingenieuren der TU Berlin Auskünfte einzuholen. Und wenn das auch keine eindeutige Klarheit bringt, probieren wir es im Sommer eben aus. Alte Ingenieursweisheit: Versuch macht kluch.
    Aber mal davon abgesehen. Wo ist eigentlich das Problem? Wer ein Wassersportfan ist, und öfter mit der Familie Boot fahren möchte, kann doch einfach den Führerschein machen! Das kostet nicht viel (jedenfalls viel weniger als ein 15 PS-Außenborder!) und ist nicht besonders schwierig. Wer das nicht schafft, sollte wirklich lieber von den Wasserstraßen fern bleiben.
    Und noch ein zweites: Wo ist eigentlich das Problem? Wenn es eh‘ nicht darum geht, schneller zu fahren als mit 20 km/h, was spräche dann gegen eine Geschwindigkeitsgrenze? Was die großen Verdrängeryachten angeht: die Holländer haben damit offenbar kein Problem. Aber ich denke trotzdem, man sollte die Führerscheinfreiheit (anders als die Holländer) auf offene Boote beschränken, wenn man eine Geschwindigkeitsgrenze einführt. Fertig, Problem gelöst.
    Ach und hier ist noch ein passender Link. Ich denke man kriegt schon mit, worum es geht, auch wenn der Text Niederländisch ist: http://bootblog.nl/friesland-start-campagne-tegen-rubberbootjesterreur/?utm_source=bootblog.nl&utm_medium=

  14. JuG sagt:

    @ joshi: Bin platt ob Deiner Argumentationskette – eigentlich kann ich Dir nur zum Statement: „Alles hat seine Vor- u. Nachteile“ zustimmen. Den Rest hat schon Hansjörg gewürdigt.

    Zur Milchmädchenrechnung: Ein 15 PS-Außenborder kostet neu so um die 2.600 €. Bei unterstellten SBF-Ausbildungskosten (einschl. Binnenzusatzprüfung) von 400 € könnte man dafür die Führerscheine gut 6x erlangen – oder eben auch 26x die Charterbescheinigung 🙂
    Unabhängig von PS-Zahlen oder Höchstgeschwindigkeiten wird niemand auf dem Wasser von den üblichen Sorgfaltspflichten entbunden, weder der Führerscheinlose noch der Charterscheininhaber und auch der SBF-Inhaber nicht!
    By the way, auch Führerscheininhaber vergeigen Manöver und das nicht zu knapp. Z. B. beim Anlegen zu unterschätzen, dass auch ein Motorboot segeln kann, trifft bestimmt auf alle Gruppen zu. Deshalb muss nun nicht zwangsläufig auch Bruch entstehen. Es ist halt alles eine Sache der Erfahrung, also des Lernens aufgrund Immerwiedertuns.

    Entscheidend scheint mir doch zu sein, „was“ will ich „wo“ auf dem Wasser „machen“. Entscheide ich mich beispielsweise und Blog-richtig für einen Kajütboot-Urlaub mit „ABC“ (alle Boote mehr als 15 PS), so weiß ich genau, dass ich um den SBF-Binnen nicht umhin kann, es sei denn, ich will von Zehdenick aus nur in den Norden; Charterscheingebühren sind fällig.

    Unabhängig davon, ob der Charterschein nun sinnig ist oder nicht, er hat Leben in die Wassersportszene gebracht und den Tourismus ordentlich angekurbelt. Die anfänglichen Bedenken hinsichtlich vermehrtem Bruch haben die Erfahrungswerte der letzten Jahre zerstreut.
    Dennoch glaube ich, dass der Weg am Sportbootführerschein nicht vorbeigeht. Man macht ihn einmal und er gilt ein Leben lang. Das Gefühl, beispielsweise gemeinsam mit Gleichgesinnten eine Kartenaufgabe zu lösen, dabei Wind und Strom berücksichtigen zu müssen und und und wird Dir niemand nehmen können. Ich persönlich fand seinerzeit den neuen Zugang zum Medium Wasser sehr anregend – mit „Quietschentchen in der Badewanne“ hatte dies auf einmal nix mehr zu tun.
    Gruß JuG

  15. josh sagt:

    Also..zu meinen Aussagen, das 72km/h erreicht werden können mit 12Ps hab ich ja garnicht bezweifelt, aber die Tatsache dies als Maßstab seiner Argumentation gegen führerscheinfreie 15ps zu bringen finde ich unangebracht und da muss ich auch garnicht ausprobieren ob man das wirklich kann der nicht, das hat für diese Diskusion wie ich finde überhaupt keine Bewandnis. Ich wollte hier auch niemanden als Lügner oder Redenschwinger titulieren, ich fand es einfach naja wie sagen wir „Panikmache“. Man muss realistisch bleiben und auch wenn 40km/h immernoch viel sind, ist es doch fast „nur“ die Hälfte der 72 und auch wieder ein ganz anderer Maßstab.
    Worauf ich eigentlich hinaus wollte war das ich hier mal von den „bösen“ schnellen Schlauchboot fahrern darauf aufmerksam machen wollte, das sich niemand darüber aufregt, wieso jemand ohne Führerschein ein 9m langes Boot ohne Führerschein fahren Darf? ich mein mit 5ps fährt niemand einen 9m Stahlkahn aber mit 15ps sieht das wohl schon anders aus. Ich kann euch zwar nicht sagen wie schnell so ein großes Boot mit 15ps wird und auch wenn es nicht schnell ist finde ich alleine die Größe wesentlich gefärlicher als ein Schlauchboot.
    Gegen eine 20km/h Grenze habe ich persönlich auch nichts, aber sagen wir dochmal wie es ist, das ist sehr schwer einzuhalten und zu kontrollieren. Ich weiß das das in Holland funktioniert aber in Holland fährt auch einfach jeder mit 10 oder 15ps hinterm Schlauchboot ohne das es groß wen interessiert, das Boot angemeldet ist oder ähnliches, nur sowas würde im „kontrollgeilen“ Deutschland nie Funktionieren. Der erste Ordnungshüter der dich mit 10ps anhält wird dir sagen….: „Ja also, mit 10 ps hinter dem Dingen? Ich hab schon Schlauchboote gesehen die mit 12ps 72km/h fahren können, dann fährt das bestimmt auch mindestens 55!“ (Tut mir Leid Der Verweis musste jetzt nochmal sein, bitte nicht übel nehmen;))
    So und somit darf man hinter einem Schlauchboot wahrscheinlich wieder nur 5ps fahren oder vielleicht sogar weniger? naja worauf ich dann wieder komme ist, das sich eigentlich nichts ändern würde Außer das man ja dann auch einfach ein größeres Boot fahren dürfte…naja sagen wir 9m mit 15ps…ja 20km/h schneller wirds nicht. Und dann hätten wir es mal wieder perfekt, das einzige was erreicht wurde, das noch mehr unwissende noch größere Boote fahren.

    Wie man sieht ein sehr heikeles Thema, Ich spreche mich dennoch für 15ps Freiheit aus, wenn auch evtl. mit Einschränkungen wie z.B. eine Haftpflicht für ass Boot und evtl. einen Benutzerschein? also eine abgespekte Version des Bootsführerschein ähnlich wie Charterschein, andem man die wichtigsten Sicherheitsregeln auf Boot und Gewässer erklärt bekommt. Bsp. wie ein Erste Hilfekurs.

  16. Hansjoerg sagt:

    Tja, in der Tat ein heikles und nicht ganz unkomplexes Thema. Ich fürchte, dass das im Verkehrsausschuss auch nicht annähernd ausgelotet wurde und die verabschiedete Regelung ein ziemlicher Schnellschuss ist. Z.B. wurde überhaupt nicht thematisiert, dass eine Leistungsgrenze beim Führerschein grundsätzlich die Untermotorisierung großer Boote fördert (das auch von Ihnen angesprochene 9-m-Boot mit 15 PS). Ich habe dazu in einem neuen Blogbeitrag (http://www.bootcharter.de/blogbuch/?p=2223) ein paar Ausführungen gemacht – und auch gleich einen Lösung für das Kontrollproblem vorgeschlagen.