Sprich: Slupen ist kuhl.
Wir bringen jetzt mal ein neues Wort in Umlauf: sloepen. Nicht als Substantiv sondern als Verb. Ich sloepe, du sloepst, er/sie/es sloept, wir sloepen … Erfunden haben das Wort nicht wir. Diese kreative Leistung haben unsere Gäste erbracht, mit Anfragen wie „Kann man eigentlich auch im September noch sloepen?“ (Ja, und wie!)
Die Sprachwissenschaft (z.B. Bloggerkollege Anatol Stefanowitsch) ist der Auffassung, neue Worte werden dann erfunden oder aus anderen Sprachen entlehnt, wenn man sie braucht, d.h. dann, wenn es in der eigenen Sprache kein adäquates Wort gibt für das, was man ausdrücken will. Wozu braucht man das Verb „sloepen“? Nun, man braucht es zum einen genauso wie das Substantiv „Sloep“, das zwar nicht gerade verbreitet ist, aber notwendig, wenn man den Bootstyp bezeichnen will. So wie sich die Sloepen in Deutschland durchsetzen werden, wird sich auch das holländische Lehnwort dafür durchsetzen (z.B. im „Sloepen-Sonderteil“ der Zeitschrift boote 04/2010). Wir haben halt kein eigenes Wort dafür, drum leihen wir uns das der Nachbarn – die haben ja auch den Bootstyp erfunden.
Und jetzt auch noch das Verb? Das gucken wir zum Einen auch von den Niederländern ab. Die sind groß im Verben erfinden. Da gibt es so schöne Verben wie „internetten“, „tennissen“ oder (wirklich!) „toileteren“. Und zum Anderen ist „sloepen“ eben auch etwas Anderes als „Motorboot fahren“. Sloepen ist gemächliches Dahingleiten über das Wasser, zu zweit, allein oder mit Freunden, ist Anlegen am Seecafé. ist Lebensgefühl, Stil und Understatement. Sloepen ist schwer zu beschreiben. Sloepen moet je doen.