Während des ganzen vergangenen Sommers blieb die Berliner Stadtspree Booten mit Funk vorbehalten und war damit de facto für Charterboote gesperrt (wir berichteten darüber). Und es sieht so aus, als würde sich auch in dieser Saison daran nichts ändern. Um Berlin mit dem Boot zu durchqueren, muss man entweder außerhalb der Sperrzeiten durchrutschen (vor 9:00 Uhr am Morgen oder nach 19:00 Uhr abends) oder den Landwehrkanal befahren. Letzteres geht aber nur in Ost-West-Richtung, von der Ober- zur Unterschleuse, der Kanal ist eine Einbahnstraße.
In den Brandenburgischen Südosten und zurück kommt man bequem, indem man die Stadt über den Teltowkanal südlich umfährt. Wer aber den Bootstörn mit Berlin-Sightseeing verbinden will, muss etwas vorausplanen. Unser Tipp für die Berlin-Reise per Boot: außerhalb der Stadtspree festmachen und die Stadt zu Land erkunden. Wer – was ich gut verstehen kann – in Sichtweite des Flusses bleiben will, kann in Berlin dem Lauf der Spree auch sehr gut zu Fuß folgen. Unten stehend ist verkleinert die westliche Hälfte des Weges skizziert. Ein Klick führt zur vollständigen großen Karte.
Von den eingezeichneten Liegemöglichkeiten befindet sich nur der 24-h-Anleger am Schiffbauer Damm innerhalb der Funkzone, und der Anleger am Spreekanal ist auch 2013 möglicherweise gesperrt. Für alle die von der Havel nur einen kurzen Abstecher nach Berlin machen wollen, bietet sich das Charlottenburger Ufer zum Anlegen an. Denjenigen, die in den Südosten fahren (oder von dort schon auf dem Rückweg sind), sei v.a. der Anleger an der Insel der Jugend in Treptow empfohlen.
Vom Charlottenburger Schloss im Westen bis zum Plänterwald im Südosten (oder umgekehrt) können wir über lange Passagen ungehindert an der Spree entlang wandern. Ab und zu müssen wir über eine Brücke die Seite wechseln, in der gesamten Innenstadt aber (zwischen Lessingbrücke und Jannowitzbrücke) können wir uns sogar die Seite aussuchen.
Charlottenburger Schloss, Haus der Kulturen, Reichstag, Kanzleramt, Museumsinsel … der Spreewanderweg führt mitten durch die Stadt und lässt uns ein gutes Stück Berlin sehen. Und nicht nur die traditionellen Sehenswürdigkeiten im Zentrum oder im Westen: Auch die heiß umkämpften Areale am Friedrichshainer Spreeufer (unweit der Veranstaltungshalle O2-World) mit der berühmten Eastside-Gallery gehören dazu.
Die gesamte Strecke vom Anleger in Charlottenburg bis zu dem an der Insel der Jugend ist ca. 17 km lang – eine lockere Tagesetappe. Von beiden Anlegern ist die S-Bahn recht gut zu erreichen (Treptower Park im Osten bzw. Jungfernheide im Westen) , sodass man nach getaner Arbeit bequem zum Ausgangspunkt zurückreisen kann (sogar ohne Umsteigen, Fahrzeit ca. 30 min).
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