„Nimm Dir Essen mit, wir fahr’n nach Brandenburg.“ singt Rainald Grebe. Diese Besorgnis ist nicht neu. Denn schon als Theodor Fontane 1874 in Köpenick an Bord des Segelschiffes „Sphinx“ ging, wurde reichlich Proviant gebunkert:
Es wurden eingeschifft: 120 Flaschen Tivolibier, 120 Flaschen Sodawasser, 30 Flaschen Bordeaux, 3 Filets, 2 Schock Eier, 1 Butterfaß, 1 Zuckerhut, 1 Baumkuchen, 6 Flaschen Scharlachberger und 1 Dutzend Flaschen Champagner.
Die fünf Herren (bzw. die vier Herren und ein Diener …) hatten vor, die „Wendische Spree“ (die heutige Dahme) zu erkunden. Auch Fontane fragt sich:
Durch welche Gegenden mußten wir kommen, um zu solchen Vorsichtsmaßregeln gezwungen zu sein!
Aus eigener Erfahrung kann ich heute feststellen: Man kommt auf der Tour nach Teupitz auch mit etwas weniger Proviant aus. Es liegt sogar das eine oder andere Gasthaus an der Strecke, wo man ordentlich verköstigt wird. Theoretisch könnte man schon an Fontanes Startpunkt einkehren: Denn auf der Köpenicker Schlossinsel, an deren Südspitze die „Sphinx“ bereit lag, gibt es heute auch ein Schlosscafé.
Fontanes unterhaltsame Schilderung seiner Abenteuerreise kann man z.B. hier nachlesen. Wir starten einstweilen im zeitgemäßen Motorboot (mit umweltfreundlichem und leisem Einbaudiesel versteht sich) und tuckern südwärts auf den Langen See. Der trägt seinen Namen zu Recht. Vor allem die Vorbeifahrt an der zwei Kilometer langen Ruder-Regattastrecke zieht sich. Wenn man Pech hat, findet gerade eine Regatta statt, und die Strecke ist gesperrt. Am besten vorher Elwis fragen. Übrigens trugen schon zu Fontanes Zeiten die Gentlemen hier ihre Segelregattten aus.
Wird fortgesetzt.
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