Posts Tagged ‘Gedanken’

Die Segler wieder …

Mittwoch, Januar 11th, 2012

Bobby Schenk, der große Fahrtensegler, spricht mir aus der Seele:

http://www.yacht.de/schenk/n004/inwind07.html

und

http://www.yacht.de/schenk/n004/kosmos.html

Bei dem zweiten Artikel komme ich auch über die Yacht ins Grübeln. Nicht übel, oder? Und im Vergleich dazu, was sie bietet, auch nicht übermäßig teuer. (Danke an Julian B. für den Tipp)

Kleine Dinge

Sonntag, Januar 8th, 2012

Es war ein Ärgernis. Die Schnürsenkel meiner Wanderstiefel (die ich im Winter auch in der Stadt häufig trage) hielten immer nur ein paar Wochen. Dann rissen sie wieder –  natürlich immer gerade dann, wenn ich eilig los musste. Jetzt habe ich spezielle Markenschnürsenkel erstanden, für 7 € das Paar, rund den siebenfachen Preis normaler Schnürsenkel. Und es ist eine Freude! Die neuen Senkel sind griffig, etwas elastisch, fassen sich gut an und gleiten leicht durch die Ösen des Schuhs. Und man muss nicht jedes Mal Angst haben, dass es knallt, wenn man fest daran zieht.

Es sind diese kleinen Dinge, die man immer wieder in die Hand nimmt, mit denen man täglich zu tun hat, die einem die Laune verderben. Oder die das Leben angenehm machen. Dinge, über die man normalerweise nichts schreibt. Wie Schnürsenkel.

Oder wie Küchenmesser. Über Küchenmesser schreibt auch niemand. Satellitenfernsehen, Mikrowelle, Whirlpool; so etwas wird in den Prospekten der Charterfirmen angepriesen.  Aber scharfe Messer, mit denen man vernünftig Zwiebeln schneiden kann? Damit kann man nicht werben. Kosten verursachen sie trotzdem. Drum fehlen sie meistens auch.

Festmacher in ausreichender Zahl, lang genug und aus hochwertigem Material, an dem man sich nicht die Finger wund reisst, sind auch so ein Kostenfaktor. Oder Porzellangeschirr für sechs Personen, auch wenn das Boot nur drei Kojen hat. Oder Gläser aus Glas. Müssen ja nicht gleich Stielgläser sein wie auf Anna Karenina. Kleine Dinge, die so wichtig sind für das Wohlbefinden.

Doch keiner, der im Internet oder anhand von Prospekten die Preise von Charteranbietern vergleicht, wird dazu verwertbare Angaben finden. Denn mit so kleinen Dingen kann man nicht angeben.

Oder doch? Ich wollte es halt mal probieren.

P.S.  „Messer schärfen“ steht bei uns auf der Liste der Winterarbeiten 2011/12.

Transparenz

Freitag, Oktober 7th, 2011

Es hat keinen Sinn es zu verschweigen 😉  – in unserer Region gibt es noch einige andere Charterunternehmen.  Was tun wir, um besser zu sein als die anderen?  1. Teil

Wir spielen mit offenen Karten. Wir nennen unsere Namen und zeigen unsere Gesichter- sowohl von den Chefs als auch den Mitarbeitern.

Die Boote werden auf der Website ausführlich beschrieben, mit allen Features, die sie haben oder nicht haben.

Bei den meisten Mitbewerbern wird das Baujahr eines Bootes nur genannt, wenn es brandneu ist. Ist das Boot etwas älter, wird das schamhaft verschwiegen. Das halten wir anders.  Anna Blume ist fast zehn Jahre alt? Darauf sind wir stolz! Denn sie ist der Beweis dafür, dass ein gutes und gut gewartetes Boot auch nach langen Charterjahren noch schmuck und zeitgemäß sein kann. Auch in Zukunft wird das Baujahr jedes unserer Boote  in seinem Steckbrief aufgeführt werden.

Auf unserer Website kann man den Buchungskalender einsehen, und dabei wird es auch bleiben. Von den Internet-Auftritten der meisten Kollegen sind die Belegungspläne hingegen verschwunden, oder es gab sie nie. Zugegeben – wir haben uns auch schon gefragt, ob es klug ist, öffentlich zu zeigen, wie gut oder schlecht unser Geschäft läuft. Aber wir haben uns entschieden: Wir wollen den Gästen ihre Planung leicht machen – vielleicht machen wir ihnen damit ja auch das Buchen leicht :).

Und nicht zuletzt  dieses hübsche kleine Blog:  es hält alle,  die es interessiert, darüber auf dem Laufenden , was sich bei uns aktuell so tut.

P.S. Der Buchungskalender 2012 wird noch diesen Monat ins Netz gestellt. Versprochen.

Für Wasserstraßen-Maut!

Samstag, Mai 21st, 2011

Im Zusammenhang mit Ramsauers finsteren Plänen für die „unwichtigen“  Wasserstraßen, wird auch gemutmaßt, diese könnten privatisiert werden, was natürlich auf eine Nutzungsgebühr hinauslaufe. Ich denke, das muss man mal vom Kopf auf die Füße stellen.

Erstens: Natürlich kostet die Erhaltung von Wasserstraßen Geld  – genauso wie die von Straßen und Baudenkmälern. Und das Geld muss irgendwo herkommen. Nichts ist logischer und gerechter, als dass die Hauptnutzer – also die Bootfahrer – zumindest einen nennenswerten Teil davon bezahlen.

Zweitens: Muss man dazu privatisieren? Kann denn nicht der Staat seine Verantwortung für die Erhaltung von Infrastruktur und Kulturerbe wahrnehmen und zugleich sehen, dass er dafür auch Geld einzieht? Muss ja nicht gleich so aufwendig werden wie die Lkw-Maut. Ein Vignetten-System wie in Frankreich tut’s auch.

Vor etlichen Jahren hat der damalige Verkehrsminister Stolpe schon mal einen Vorstoß für die Boots-Vignette gemacht. Die Antwort war ein Aufschrei der Empörung in den Fachmagazinen und Foren. Ich sage dazu: Macht euch nicht lächerlich! Wer es sich leisten kann, eine Yacht zu unterhalten, kann auch ein paar Euro für die Unterhaltung der Wasserstraßen abdrücken. Wenn jeder Yachtbesitzer – sagen wir – 10 bis 20 Euro pro Jahr und Längenmeter als Wasserstraßen-Maut löhnt, ist das etwa soviel, wie die Miete für einen  Liegeplatz im Monat (!) kostet. Ich sage es laut: Das können wir uns leisten und das sollten wir auch!  Ja, natürlich würden die Charterunternehmen die Kosten an die Chartergäste weitergeben. Bei (bescheidenen!) 15 Wochen Durchschnitts-Auslastung kann ja jeder mal ausrechnen, um wie viel dadurch die Charterwoche teurer würde. Peanuts!

Wenn dafür gewährleistet bleibt, dass das befahrbare Wasserstraßennetz dicht, die Kanäle tief genug und die Schleusen funktionstüchtig bleiben, ist das verdammt gut angelegtes Geld.

1 Jahr BLogbuch!

Samstag, April 9th, 2011

Wer hat an der Uhr gedreht, ist es wirklich  schon so spät? Vor einem Jahr, genauer am 7. April 2010, ist unser kleines Weblog  ans Netz gegangen! Ich war ja erst etwas unsicher, aber irgendwie gab es seitdem doch alle paar Tage etwas mehr oder weniger Interessantes zu berichten. Mir jedenfalls hat’s Spaß gemacht. Vielen Dank der kleinen aber feinen Leserschar!

Zustände wie bei der Bahn?

Montag, Januar 24th, 2011

In Brandenburg laufen die Flüsse über. Während von Oder und Elbe (wo die Pegel langsam schon wieder sinken) viel berichtetet wird, bleibt unsere hübsche kleine Dahme, auf der wir so gerne mit dem Boot unterwegs sind, ziemlich unbeachtet. Gut, eine Katastrophe bahnt sich nicht an. Aber ein um einen halben Meter erhöhter Wasserstand ist mehr, als es hier seit über hundert Jahren gegeben hat. Deshalb haben die Anrainer der Dahme und der Teupitzer Gewässer ihre Häuser zum Teil ziemlich tief gebaut und kriegen jetzt nasse Füsse. Schön ist das nicht.

Dabei meinte man, Hochwasser sei in der Region um Berlin kein Thema mehr, seit Ende 19./Anfang 20. Jahrhundert die Dahme und die Spree durch Umflutkanäle, Wehre und Schleusen gezähmt worden waren. Warum also jetzt die Probleme? Klar, zum einen hat es wirklich das ganze Jahr über extrem viel geregnet (und geschneit). Ein weiterer Grund ist aber, dass an der „Neuen Mühle“ in Königs Wusterhausen ein Wehrtor defekt ist und nicht mehr geöffnet werden kann. Deshalb fließt nicht genug Wasser aus dem Dahme-Gebiet ab.

Ebenso wie beim  Berliner Landwehrkanal hat man sich offensichtlich zu wenig um den Zustand der Wasserbauwerke gekümmert.  Hier wird  eine Infrastruktur vernachlässigt  und auf Verschleiß gefahren, die vor Generationen geschaffen wurde und über hundert Jahre lang gute Dienste geleistet hat. Ist das die Folge von Sparmaßnahmen?  Will vielleicht auch das Wasser-und Schifffahrtsamt an die Börse?

Vom RBB gibt es einen anschaulichen Beitrag zur Situtation an der Dahme.

Nachtrag 26.1.:

Wie es scheint, kommt ein bisschen Bewegung in die Sache. Und hier sind ganz beeindruckende Bilder vom Hochwasser der Dahme. Vor allem die Bilder vom Wehr in Märkisch Buchholz(etwa Mitte der Seite) finde ich beeindruckend, wenn man sie mit dem „Normalzustand“ vergleicht, den wir fotografiert haben.

Charter-Manieren

Freitag, Dezember 3rd, 2010

Unter manchen Bootseignern gehört es zum guten Ton, sich über Chartercrews, vor allem der großen Hausboote, auszulassen: Wie  sich der 15 m – Dampfer in der Schleuse quer gestellt hat, wie das Anlegemanöver dreimal hintereinander missglückt ist usw. usw. Mal abgesehen davon, dass das langweilig ist, es trifft es auch nicht den Kern. Natürlich bauen ungeübte Bootfahrer öfter mal Mist als erfahrene, obwohl … ich habe gehört, selbst ein erfahrener Skipper und Mitinhaber einer beliebten Berliner Charterfirmal soll schon mal mit angeschlossenem Landstromkabel abgelegt haben (hüstel) … Und dann gibt es – z.B. unter unseren Gästen – auch viele Charterer, die absolut souverän mit dem Boot umgehen können.

Wenn wir selbst mit dem Boot unterwegs sind, fahren wir meistens im Berliner Raum oder im Südosten Brandenburgs – was ja auch ein besonders schönes Revier ist. Vor kurzem hatten wir aber mal wieder Gelegenheit, von Rheinsberg nach Fürstenberg zu fahren. Da fiel uns zweierlei auf: Erstens ist da im Vergleich zum Südosten auch im September noch richtig Betrieb, wobei der Anteil der Charterboote besonders hoch ist. Zweitens scheint der Umgang zwischen den Skippern höflicher und freundlicher zu sein als anderswo.

Das fängt schon mal damit an, dass fast von jedem Boot, dem man begegnet, freundlich gegrüßt wird. Am ehesten schauen noch die Yachteigner vom Typus „Bauch-Bierflasche-Jogginghose“ stur geradeaus und ignorieren das Kroppzeug, das ihnen mit anderen Booten begegnet.  Den meisten anderen merkt man aber die Freude daran an, dass sie mit dem Boot  fahren und die Schönheit der Wasserlandschaft genießen dürfen. Und das wirkt sich aus:  Mit noch größerer Selbstverständlichkeit wird geholfen, wird beim Anlegen mit Hand angelegt, wird in der Schleuse auch mal der Vortritt gelassen – kurzum, es haben sich bessere Manieren durchgesetzt.

Ich wage die These, dass das daran liegt, dass dort mehr Chartercrews unterwegs sind. Dadurch sind die Berlin/Brandenburger Motorbootstoffel alten Typs (s.o.) in die Minderheit geraten, was der Atmosphäre gut tut. Und wenn sich doch mal ein Hausboot mit überforderter Crew in der Schleuse querzustellen droht: Man kann ja beherzt zugreifen und hilfreich eine Leine übernehmen. So macht man sich Freunde.

Spree-Rambos

Montag, September 20th, 2010

Neulich auf der Spree: Ich fahre mit Lucia und vier zahlenden Gästen stromaufwärts Richtung Innenstadt, immer schön in  der rechten Hälfte des Fahrwassers. Geschwindigkeit – vorsichtig ausgedrückt –  stramm am oberen Rand des Zulässigen. Trotzdem und trotz Gegenverkehrs anderer Ausflugsschiffe, beginnt ein Dampfer links zu überholen. Schön, weichen wir eben noch ein bisschen weiter nach Steuerbord aus. Die Geschwindigkeitsdifferenz ist gering, langsam schiebt sich der Dampfer (mit ziemlich geringem Abstand) seitlich vorbei.

Und dann – er hat uns gerade etwa zu  Zweidrittel passiert – wird er plötzlich langsamer und ein Matrose gibt Zeichen, dass er an der Steuerbordseite anlegen will.  Was macht man in der Situation? Hebel auf den Tisch und Gefahr laufen, zwischen Dampfer und Steg eingeklemmt zu werden? Oder Gas weg und dann  in scharfem Linksbogen hinter dem Heck des Ausflugsschiffes ausscheren? Ich habe mich für letzteres entschieden, was auch problemlos geklappt hat. Aber ich frage mich, was passiert wäre, wenn ich mit einem kleinen 300 kg-Boot und 10 PS- Außenborder versucht hätte, durch das immer noch  kabbelige Kielwasser des Schiffs zu pflügen,  statt mit einer kräftigen und stabilen Sloep.

Sicher, die Kapitäne der Ausflugsschiffe sind im Stress und müssen einen Fahrplan einhalten. Und ja, die Freizeitskipper stellen sich manchmal dusslig an und sind mit ihren Yachten und Sportbooten tierisch im Weg. Trotzdem: Muss deshalb gleich Anstand, Rücksicht und gute Seemannschaft über Bord geworfen werden?

Mit den  Profikollegen der Frachtschiffe, die mit ihren Riesenpötten sicher nicht weniger Stress haben, haben wir hingegen bisher überwiegend gute Erfahrungen gemacht. Da wird man schon mal in der Schleuse nach vorne gewunken oder – wenn wir hinter ihm stehen – gibt der Skipper ein Warnzeichen, bevor er seinen Propeller drehen lässt. Geht doch. Nur bei einigen Berliner Ausflugsschiff-Kapitänen ist offenbar noch nicht angekommen, dass man mit Freundlichkeit und Kooperation weiterkommt als mit Rambo-Manieren.

Anarchie in Treptow

Sonntag, August 15th, 2010

Berlin ist ja schon irgendwie special. Einerseits eine Wasserschutzpolizei, die schon mal ein saftiges Bußgeld kassiert, wenn ein Boot einen Meter über die vorgesehene Länge des Anlegers herausragt oder wenn es eine Europaflagge führt. Oder ein WSA, das es mit der Erteilung eines Bootscheins so genau nimmt, dass man wochenlang darauf warten muss. Und andererseits das:

Auf der Spree bei Treptow ist was los

Auf der Spree bei Treptow ist was los


Wo die Spree zwischen Treptower Park und der Halbinsel Stralau träge dahinfließt, ist der Hauptanleger für die Ausflugsschiffe der „Weißen Flotte“. Ein paar hundert Meter oberhalb werden hinter der „Insel der Jugend“ Tretboote und Ruderboote vermietet. Daneben der Ober-Gag: Kreisrunde gelbe Grillboote, angetrieben von einem 0,4 kw – Elektromotor. Dazu einige Yachten und ein paar Schubverbände – alles tummelt sich munter im Fahrwasser. Und dann – man traut seinen Augen nicht – startet eben dort, mitten auf der Spree, an der Insel der Jugend, auch noch ein knallrotes Wasserflugzeug zu Rundflügen. Ich bin fast sicher, so etwas gibt es nirgendwo sonst. Deshalb lieben wir Berlin!

Andererseits: Grillboote, die eben so gerade mal manövrierfähig sind und ein Wasserflugzeug, das schätzungsweise 200 km/h (Flugkundige – belehrt mich) braucht um abzuheben? In einem Fahrwasser? Bisher ist nichts passiert. Drücken wir die Daumen, dass es dabei bleibt.


(Bild: Will Sagen)

Crossover-Boote

Mittwoch, Juli 21st, 2010

Bei den Autobauern schon länger total angesagt: die klassischen Unterteilungen (Limousine, Kombi, Coupé …) werden aufgelöst. Da gibt es Coupés, die auf hohen Beinen stehen und auch mal eine raue Straße vertragen (bzw. SUVs in schicker Coupéform) oder der Familien-Minivan geht mit einem kräftigen Motor, straffem Fahrwerk und etwas flacherer Linie ab wie ein Sportwagen …

Der Trend ist jetzt im Bootsbau angekommen. Die Antaris MK 825 (unsere Edmond Dantès) ist ein richtiges Kajütboot mit allem Komfort, lässt sich aber weit öffnen und hat die Übersichtlichkeit einer Sloep. Die Antaris Windscheer (Don Giovanni) ist eigentlich eine Sloep – hat aber eine ansehnliche Kajüte. Und jetzt erst die Connery 25 (Diva):  Zunächst mal eine große offene Sloep, wo sich 8 Leute bequem auf den Polstern lümmeln können. Dann aber das breite Heck, das nicht nur sportlich aussieht, sondern  auch un-sloepig flottes Fahren erlaubt. Und dazu noch Liegewiese/Doppelkoje, Kühlschrank, Kocher, Toilette und fließend Wasser – Wohnkomfort wie bei einem Kajütboot.

Man kann diese Boote kaum noch in Kategorien einteilen.   Um dem Rechnung zu tragen  bauen wir gerade den Bootsteil unserer Website um. Die strenge Trennung von Kajütbooten und Sloepen wird aufgehoben.  Und zu jedem Boot wird es als Erstes einen kurzen Steckbrief mit den wichtigsten Infos geben. Ich berichte, sobald die neue Site online ist.