So schnell geht das. Heute, am 15.04. beginnt für uns wieder die Saison. Anna Blume wird heute von der ersten Chartercrew dieses Jahres übernommen. Und hier liegt sie bereit, frisch gewartet und gewienert:
(Wer’s nicht glaubt, dass die gute alte Anna nach vielen Charterjahren immer noch so gut aussieht, kann sich anhand der exif-Daten* überzeugen: Das Foto ist vor einer knappen Woche entstanden.)
Wir haben ja seit diesem Jahr nur noch Anna Blume und Lucia im Einsatz, sehen also einer entspannten Saison entgegen. Im Gegensatz zu den Kollegen im Norden haben wir auch keinen Stress mit Sperrungen. Spreeland, Havelland und der erweiterte Berliner Raum sind frei befahrbar. Und das Wetter wird auch immer schöner. Was wollen wir mehr?
*Klick aufs Bild lädt das große Originalfoto mit den versteckten Daten, die man in einem exif-viewer ansehen kann.
Wohl dem, der ein bisschen flexibel ist, und sein Boot nicht schon Anfang Oktober kranen muss! Mit ein bisschen Glück (so wie dieses Jahr) hält der Oktober noch ein paar herrliche Tage für uns bereit – ideal um sie auf dem Wasser zu verbringen. Hier wartet unsere Sloep Lucia im Oberwasser der Schleuse Neue Mühle (Königs Wusterhausen).
“ … Mit Getöse rumpelt auf Knopfdruck die Ankerkette ins Wasser. Dann wird es still. Weit weg ziehen Gänse vorbei, während sich über uns die Nacht senkt …“
So schön schreibt Tagesspiegel-Journalist Stefan Jacobs über einen Törn, den er im Herbst letzten Jahres mit der „Anna Karenina“ unternommen hat. Was wir immer versuchen, und was uns immer nur mehr oder weniger gut gelingt: Stefan Jacobs schafft es. Nämlich den Zauber einer Bootstour auf unseren Brandenburger Gewässern in Worte zu fassen. Fünf Seiten, von der ersten bis zu letzten Zeile eine Freude zu lesen und üppig bebildert.
Natürlich ist das Tagesspiegel-Magazin „Brandenburg“ schon wegen des Anna-Karenina-Artikels eine lohnende Anschaffung, aber von Seerosenzucht bis Wolfstracking finden sich auf den 160 Seiten noch eine Menge andere Berichte über die unerwartete Vielfalt des weiten Berliner Umlands.
Das Schöne daran: Hier schreiben professionelle Journalisten, die ihr Handwerk verstehen. Hier ist nichts zusammengestoppelt sondern alles sauber recherchiert und gekonnt formuliert. Das Magazin kostet 8,50 € und kann hier bestellt werden.
Es gibt Neuigkeiten aus Niederlehme zu berichten. Auf dem Gelände des Marineservice, wo seit 2014 unsere Flotte zu Hause ist, hat jetzt ein kleines Bistro eröffnet: das „Ankerkaffee“.
Wer mit dem Boot auf den Dahmegewässern unterwegs ist – egal ob mit Motor- Muskel- oder Segelkraft – kann jetzt kurz am Marineservice Niederlehme anlegen und Kaffeedurst oder kleinen Hunger stillen oder den quengelnden Nachwuchs mit einem großen Eis glücklich machen.
Es ist schön, dort im Schatten zu sitzen und einen Cappuccino zu genießen, während man das Treiben auf dem Werftgelände beobachtet oder vorbeifahrenden Booten nachschaut. Schnell kommt man am Ankerkaffee mit anderen Wassersportlern ins Gespräch und erfährt das Neueste rund um Schleusen, Anleger und Ankerplätze. Auch Landratten sind natürlich willkommen, v.a. Radfahrer auf großer Tour machen hier gerne Halt.
Außer Kaffee in den üblichen Varianten und leckeren Eiskugeln aus heimischer Produktion gibt es Kuchen, kleine Gerichte und natürlich auch kalte Getränke.
Das Ankerkaffee ist geöffnet Mittwoch bis Sonntag, jeweils 11 bis 20 Uhr. Koordinaten:
Der Januar ist vorbei, so langsam rückt der Saisonanfang wieder in das Blickfeld. Zeit, ein paar Worte darüber zu verlieren, was in der Saison 2014 anders sein wird. Über den Standortwechsel und Günters Abschied habe ich bereits berichtet.
Der neue Standort in Niederlehme ist wesentlich besser zu erreichen als Zehdenick (nur eine halbe Autostunde von Berlins Innenstadt entfernt). Deshalb wird Annette Haag häufiger als bisher persönlich im Hafen nach dem Rechten sehen. Die Chance ist also groß, dort die Chefin anzutreffen, wie sie gerade ihren peniblen Blick über Äußeres und Inneres der Boote schweifen lässt und für Sauberkeit und mängelfreie Ausrüstung sorgt.
Außerdem setzen wir verstärkt auf die Mitarbeit von Sören Peters. Sören gehört schon lange zu unserem Team. Manche werden ihn noch von den Sloep-Übergaben am essentis-Hotel kennen. In den letzten Jahren hat ihn sein Studium (der Schiffsbetriebstechnik!) so in Anspruch genommen, dass er nur gelegentlich bei uns aushelfen konnte. Im nächsten Semester hat er aber wieder etwas Luft und wird uns bei Übergaben und Boots-Checks zur Seite stehen. Einen qualifizierteren (und freundlicheren) Mitarbeiter kann es kaum geben!
Und dann ist da noch das kundige und hochprofessionelle Team des Marineservice Niederlehme. Die Jungs und Mädels (allen voran Alexander Rapp, der Chef) kennen unsere Boote in- und auswendig und können kleinere und größere Reparaturarbeiten in nullkommanix vornehmen.
Die Nachrichten, die uns von der Oberhavel erreichen, bestätigen indessen unsere Entscheidung. Im Norden werden die Unboot-Flotten weiter kräftig ausgebaut; die Schleusen werden noch mehr verstopfen und die Wartezeiten im Hochsommer noch länger werden. Im Süden hingegen liegt ein besonders schleusenarmes und fast unbootfreies Revier vor der Tür!
Die Weichen sind gestellt für einen entspannten und staufreien Bootsurlaub mit schönen, bestens gepflegten und optimal ausgerüsteten Booten. Jetzt muss nur noch der Frühling kommen. Wir arbeiten daran.
Schon seit einer Weile haben wir darüber nachgedacht, das Revier zu wechseln; denn in Zehdenick und Richtung Norden wurde es uns langsam zu voll. In den Sommermonaten kam es neuerdings selbst an den Schleusen zwischen Burgwall und Bredereiche gelegentlich zu Wartezeiten. Die immer häufiger auftretenden schwer manövrierbaren Un-Boote mögen das Ihre dazu beigetragen haben.
Wir haben uns im Neuen Hafen Ziegeleipark sehr wohl gefühlt – nicht zuletzt, weil der Hafenmeister gute Arbeit geleistet und alles in Ordnung gehalten hat. Allerdings wurde in den letzten Jahren auch die Auslastung der Marina immer höher. Ab 2014 wird nun ein neuer Pächter mit neuer Crew den Hafen übernehmen. Voraussichtlich werden dadurch noch mehr Schiffe hinzukommen. Es ist für uns nicht absehbar, wie sich die Dinge in Mildenberg weiterentwickeln werden.
Und schließlich hat sich auch unsere gute Seele Günter Fengler entschlossen, am Ende dieses Jahres seinen wohlverdienten Ruhestand anzutreten. (In einem späteren Beitrag werde ich Günter und seine Verdienste noch einmal ausführlich würdigen.)
Drei Gründe, die uns letztlich bewogen haben, den Standort zu wechseln.Denn wie heißt es so schön und weise im berühmten Roman „Der Leopard“: „Wenn alles so bleiben soll, wie es ist, muss sich alles ändern.“Ab 2014 wird die gesamte Flotte – Yachten und Sloepen – beim Marineservice Niederlehme in Königs Wusterhausen am südöstlichen Rand von Berlin stationiert sein.
Mit frischer Energie gehen wir daran, vom neuen Standort aus und mit kompetenter Unterstützung des Marineservice unsere Qualitätsstandards nicht nur zu halten sondern weiter auszubauen. Und wir wechseln in ein wirklich reizvolles und auch in den Sommermonaten nicht überlaufenes Revier. Wir haben dort die beschaulichen Storkower und Teupitzer Gewässer ebenso vor der Tür wie die quirligen Metropolen Berlin und Potsdam. Auch die Oder ist nicht weit und die herrliche Flusslandschaft der unteren Havel bis hin zur Elbe. Es gibt noch viel zu entdecken!
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Charterscheine können wir vom neuen Standort nicht mehr anbieten, denn er liegt außerhalb des dafür ausgewiesenen Gebietes. Das hat allerdings auch einen Vorteil: in der näheren Umgebung sind fast nur richtige Yachten und Boote unterwegs.
Schon Mitte Januar, man sollte es nicht glauben, aber der Saisonbeginn rückt schon wieder näher. Zeit für uns, aus dem Winterschlaf aufzuwachen. Und als ersten Blogbeitrag des neuen Jahres gleich eine gute Nachricht: Lucia ist wieder da! Na ja, nicht ganz in Berlin, aber doch nah dran. Wir konnten den Marineservice Niederlehme dafür gewinnen, die Übergaben und Rücknahmen für uns zu übernehmen.
Lucia ist wieder da!
Und damit nicht genug: Auch die flotte Diva steht in dieser Saison wieder zur Verfügung. Wir haben uns entschlossen, die Tendersloep wieder in den Charter zu nehmen. Denn eines werden wir sicher nicht tun: das schöne Boot unter Wert verramschen. Gleichwohl bleibt die Diva im Angebot und wird gegebenenfalls zum Saisonende an den Käufer oder die Käuferin übergeben.
Ab Frühjahr 2013 liegen also sowohl die Sloep als auch die Tendersloep beim Marineservice Niederlehme (Dahme-Wasserstraße km 7,2 LU) für Törns bereit. Die Vorteile:
Der Service: Das erfahrene Team vom Marineservice Niederlehme betreut schon seit vielen Jahren unsere Flotte, wir wissen die Sloepen dort also in besten Händen.
Die Lage: Niederlehme ist von Berlin aus gut zu erreichen, es liegt nur rund eine halbe Autostunde von der Berliner Innenstadt entfernt.
Das Revier: Man kann von Niederlehme in einer Tagestour die südöstlichen Berliner Gewässer befahren, z.B. die beliebte Tour „Rund um die Müggelberge“ oder man kann auf Dahme, Storkower und Teupitzer Gewässern zu neuen Ufern vorstoßen. Vor allem die herrlichen Storkower Gewässer bieten sich wegen der vorhandenen Übernachtungsmöglichkeiten auch für einen mehrtägigen Sloepentörn an.
Bei den Kajütbooten bleibt alles beim Alten: Die verbringen wie immer nur den Winter in Niederlehme und werden pünktlich zum Saisonbeginn wieder nach Zehdenick zum Neuen Hafen Ziegeleipark überführt.
8°C, leichter Wind, die Spree glitzert im Sonnenschein. Ein herrlicher Tag, um Boote zu überführen! Diesmal habe ich Lucia kurzerhand längsseits an der Diva angekoppelt und bin mit beiden Booten zugleich gefahren. Das ging erstaunlich gut. Wenn ich die Lucia nicht immer im Blick gehabt hätte, hätte ich sie fast vergessen, so leicht ließ sich der Verbund manövrieren. Und er fuhr perfekt geradeaus. (Das verrät auch das Video: Teilweise wurde vom Bug aus gefilmt, obwohl nur eine Person an Bord war…)
In Brandenburg laufen die Flüsse über. Während von Oder und Elbe (wo die Pegel langsam schon wieder sinken) viel berichtetet wird, bleibt unsere hübsche kleine Dahme, auf der wir so gerne mit dem Boot unterwegs sind, ziemlich unbeachtet. Gut, eine Katastrophe bahnt sich nicht an. Aber ein um einen halben Meter erhöhter Wasserstand ist mehr, als es hier seit über hundert Jahren gegeben hat. Deshalb haben die Anrainer der Dahme und der Teupitzer Gewässer ihre Häuser zum Teil ziemlich tief gebaut und kriegen jetzt nasse Füsse. Schön ist das nicht.
Dabei meinte man, Hochwasser sei in der Region um Berlin kein Thema mehr, seit Ende 19./Anfang 20. Jahrhundert die Dahme und die Spree durch Umflutkanäle, Wehre und Schleusen gezähmt worden waren. Warum also jetzt die Probleme? Klar, zum einen hat es wirklich das ganze Jahr über extrem viel geregnet (und geschneit). Ein weiterer Grund ist aber, dass an der „Neuen Mühle“ in Königs Wusterhausen ein Wehrtor defekt ist und nicht mehr geöffnet werden kann. Deshalb fließt nicht genug Wasser aus dem Dahme-Gebiet ab.
Ebenso wie beim Berliner Landwehrkanal hat man sich offensichtlich zu wenig um den Zustand der Wasserbauwerke gekümmert. Hier wird eine Infrastruktur vernachlässigt und auf Verschleiß gefahren, die vor Generationen geschaffen wurde und über hundert Jahre lang gute Dienste geleistet hat. Ist das die Folge von Sparmaßnahmen? Will vielleicht auch das Wasser-und Schifffahrtsamt an die Börse?
Wie es scheint, kommt ein bisschen Bewegung in die Sache. Und hier sind ganz beeindruckende Bilder vom Hochwasser der Dahme. Vor allem die Bilder vom Wehr in Märkisch Buchholz(etwa Mitte der Seite) finde ich beeindruckend, wenn man sie mit dem „Normalzustand“ vergleicht, den wir fotografiert haben.
Ein kurzes Stück Kanal, dann fahrern wir von Prieros kommend Richtung Teupitz in die Schmölde ein, einen langgezogenen See mit waldigen Ufern. Wir sind jetzt in der Seenkette der Teupitzer Gewässer, deren Kilometrierung in Prieros mit Null begonnen hat. Lassen wir nochmal Fontane zu Wort kommen:
Alles war bis dahin gut gegangen, und zu endgültiger Bewährung der »Sphinx« fehlte nur noch ein Zwischenfall, ein »Accident«. Auch dieser sollte nicht ausbleiben. Kaum in den Hölzernen See, nomen est omen, eingefahren, so saßen wir fest.
Noch heute weisen die Teupitzer Gewässer einige Untiefen auf – auch unsere Anna Karenina musste sich auf dem Köriser See schon einmal von der (dort sehr freundlichen) Wasserschutzpolizei frei schleppen lassen. Wer sich nicht wirklich gut auskennt, sollte das betonnte Fahrwasser einhalten.
Zwischen Neue Mühle und Teupitz gibt es keine einzige Schleuse. Lediglich eine kleine Klappbrücke, die in den Sommermonaten zu jeder vollen Stunde bedient wird, ist bei Groß Köris zu passieren. (Auch wenn es schon nervt, es muss nochmal gesagt werden: Mit der Sloep passt man auch unter der geschlossenen Brücke durch.)
Dann fährt man über Seen, die so schöne Namen haben wie „Großer Moddersee“, weiter zum relativ großen Teupitzsee. Hier ist das Ende der Wasserstraße. Im Teupitzsee gibt es drei Inseln und viele Buchten. Da der See obendrein recht flach ist, eignet er sich gut zum Ankern. Man kann aber auch in der kleinen Marina anlegen, die von der Familie Kaubisch betrieben wird.
Der Teupitzsee ist fast eine Meile lang und eine Viertelmeile breit, an einigen Stellen, wo er sich buchtet, auch breiter. Sein Wasser ist hellgrün, frisch und leichtflüssig; Hügel mit Feldern und Hecken fassen ihn ein, und außer der schmalen Halbinsel, die das Schloß trägt und sich bis tief in den See hinein erstreckt, schwimmen große und kleine Inseln auf der schönen Wasserfläche umher.