Posts Tagged ‘Navigation’

Virtuell reisen

Mittwoch, März 19th, 2014

Wir haben uns aus gegebenem Anlass mal näher mit dem »Skipper«-Magazin und mit deren Website befasst. Und schau an: Da gibt es einen Tourenplaner, der auf dem Aqua-Sirius-System basiert. Der ist ziemlich cool und völlig kostenlos. Der Planer funktioniert auch ohne Anmeldung. Es ist trotzdem empfehlenswert, sich zu registrieren; denn dann kann man den Starthafen leichter ändern und seine Törns speichern. Für die Anmeldung reicht ein ausgedachter Benutzername und ein Passwort, da kann man wirklich nicht meckern.

Die Bedienung ist ein bisschen hakelig und nicht immer logisch. Um z.B. den Starthafen oder die erste Etappe anzupassen, muss man trickreich mit der Pfeiltaste und dem Löschkreuz arbeiten. Die Tipps, die man über den Info-Button links unten an der Karte aufrufen kann, sind durchaus hilfreich. Wenn man eine Route speichern will, muss man zuerst oben links „Plan speichern“ drücken und dann noch links unten einen neuen Namen vergeben und „Kopie speichern unter“ wählen. Es empfiehlt sich, das erstmal mit ein paar Proberouten zu üben, die nur aus wenigen Stationen bestehen, damit man nicht den liebevoll zusammengestellten großen Deutschland-Törn mit einem falschen Klick wieder in das elektronische Nirwana schickt.

Wenn man sich ein bisschen eingefummelt hat, ist der Tourenplaner aber ein praktisches Werkzeug, um eine Bootsreise zu planen oder einfach nur nachzuschauen, wie viele Schleusen einen zwischen A und B erwarten. Und: Wer es (wie ich) mag,  virtuell (früher hätte man gesagt: „mit dem Zeigefinger auf der Karte“) zu verreisen, hat mit dem »Skipper«-Tourenplaner einfach Spaß.

Karten-Apps

Montag, Februar 24th, 2014

Sowohl der ehrwürdige NV-Verlag als auch die Kartenwerft, der Newcomer auf dem Markt der Binnenkarten, bieten Navigationsprogramme für Smartphone und Tablet-Computer an. Ich habe mir beide mal etwas näher angesehen.

Beide Apps sind sowohl für iOS (iPhone, iPad) erhältlich als auch für Android. Die NV-App gibt es außerdem für Windows. Ich habe die beiden Apps zum einen auf einem iPhone 4S und zum anderen auf einem Samsung Galaxy Tab 10.1 (Betriebssystem: Android 4.3) installiert. Das ist natürlich kein erschöpfender Test, aber immerhin konnte ich mir beide Apps mit beiden Betriebssystemen und sowohl auf einem Smartphone als auch auf dem Tablet ansehen.

Die eigentlichen Apps sind kostenlos; sie sind für sich genommen aber auch wertlos, denn sie funktionieren natürlich nur mit den kostenpflichtigen Karten der jeweiligen Anbieter. Wenn man eine aktuelle Papierversion erworben hat, kann man sich die digitalen Karten ohne zusätzliche Kosten herunterladen. Beide Anbieter erlauben je zwei Installationen, also z.B. eine für das Smartphone und eine für das Tablet, was mir für meinen kleinen Test sehr entgegenkam.

Nachdem man die App aus dem App-Store bzw. dem Google-Play-Store geholt und installiert hat, lädt man die Karte(n) herunter. Das tut man in der App – es ist im Wesentlichen selbsterklärend. Zur Installation ist die Seriennummer der Karte nötig. Die findet man bei der Kartenwerft rechts unten auf der vorletzten Seite des Kartenatlas und beim NV-Verlag auf der CD-Hülle. (Dort wird schon seit längerer Zeit zu jeder Papierkarte eine CD mit einer digitalen Karte für den PC mitgeliefert.)

Beiden Apps ist gemein, dass die Karten nur einmal heruntergeladen und lokal auf dem Gerät gespeichert werden. Die Navigation ist also voll funktionsfähig, auch wenn man unterwegs kein Netz hat. Die Kartenwerft-App lädt regelmäßig aktuelle Reviermeldungen (Schleusensperrungen o.ä.). Wenn das mangels Netz nicht klappt, funktioniert die App aber trotzdem.

Karte des NV-Verlags auf dem iPhone (zwei Zoomstufen)

Auf beiden Karten sind offensichtlich alle notwendigen Informationen enthalten: Betonnung, Wassertiefe, Anlegemöglichkeiten … Der Unterschied ist vor allem grafischer Natur. Es ist sicher Geschmackssache, ob einem die etwas feinere Zeichnung der Kartenwerft lieber ist, oder die kräftigen Farben der NV-App. Es sieht so aus, als wären bei der Kartenwerft etwas mehr Details dargestellt; ob diese aber einen praktischen Vorteil bringen, muss offen bleiben. Beide Karten-Apps liefen auch auf dem größeren Samsung-Tab einwandfrei. (Die Karten-Werft-App hatte zunächst noch einen Bug, der speziell bei meiner Konfiguration des Tab zu Abstürzen führte. Dem wurde auf meine Mail hin aber schnell und effektiv abgeholfen.)

Karte der Kartenwerft auf dem Galaxy-Tab

Fazit: Beide Apps tun, was man von ihnen erwartet. Der Vorteil gegenüber Papierkarten ist vor allem, dass man die eigene Position direkt darauf angezeigt bekommt und dass der Kartenaussschnitt mitwandert. Nennenswerte Qualitätsunterschiede zwischen den Apps der beiden Verlage konnte ich nicht entdecken. Allerdings habe ich die Karten auch nur am Schreibtisch (und mit einer kurzen Fahrt im Ruderboot über den Teupitzsse) testen können. Bei einem echten Törn kommen sicher noch mehr Einzelheiten an den Tag.

Neue Karten

Mittwoch, Dezember 5th, 2012

Die „Boot und Fun“ in Berlin kann man in der Pfeife rauchen. Wir waren mal wieder da, mussten aber erneut feststellen: sie können es nicht. Egal, es gibt genug interessante Bootsausstellungen. Man muss nur etwas weiter fahren, z.B. nach Leeuwarden. Aber immerhin, eine interessante Entdeckung haben wir auf dem Berliner Messegelände doch gemacht:

Auf unseren Booten liegen bekanntlich sowohl die Karten des NV-Verlags als auch Törnatlas und Törnplaner von Quick Maritim bereit. Die NV-Karten bieten genauere nautische Informationen, die von Quick Maritim mehr und aktuellere Infos über Anlegemöglichkeiten. Nun ist zusätzlich ein interessanter neuer Anbieter auf den Plan getreten. Die Binnenwasserkarten der Kartenwerft machen einen guten Eindruck. Bisher ist ein Band über das südliche Brandenburg einschließlich Berlin erschienen. Vorteil: Es sind richtige, genordete Landkarten, man kann also gut erkennen, wo man sich befindet und z.B. auch Landausflüge planen. Anlegemöglichkeiten sind gut sichtbar eingezeichnet, die üblichen Piktogramme kennzeichnen, was es dort gibt. Wir haben ein paar Stichproben gemacht, die Einzeichnungen scheinen korrekt und aktuell zu sein. Angekündigt ist auch eine App (leider nur für Android :-(), sodass man auch elektronisch navigieren können wird.

Wir werden das weiter beobachten und die Karten vorläufig im Büro benutzen, wenn wir unsere Gäste bei der Törnplanung beraten. Falls sich die neuen Karten bewähren und wie versprochen 2013 auch ein Atlas über das nördliche Brandenburg/Mecklenburg herauskommt, werden wir prüfen, ob wir unsere Boote künftig mit den Kartenwerft-Karten ausstatten. Vielleicht verbinden sie ja die Stärken von NV und Quick-Maritim … Geht jetzt ein Aufschrei durch die Gemeinde? „Wir wollen aber unser guten alten NV/Quick-Martim-Karten behalten“?

NAVIGATION BINNEN –ein Erfahrungsbericht

Sonntag, Mai 2nd, 2010

Vor einigen Jahren waren JuG das erste Mal nach meinen bestandenen Bootsführerscheinen unterwegs, mit einem Charterboot der „Fa. K…-Tours“ – sozusagen zum Anfüttern. Über diesen Törn was zu erzählen, ist müßig – außer dass die es trotz Allem geschafft haben, uns nachhaltig mit dem Boots-Virus zu infizieren!

Endlich angekommen bei „Anna Blume Bootcharter“, bewegte mich beim nächsten Törn mit FELIX KRULL der Gedanke an eine navi-gesteuerte Unterstützung bei der Törnvorbereitung und –durchführung.

So ein Quatsch eigentlich, sieht man doch die Säume/Ufer der Kanäle und Seen sowieso irgendwann. Dennoch, an Bord der Boote liegen neben den Werken des Quick-Maritim-Verlages auch die Karten des NV-Verlages aus. Online erfuhr ich, dass die NV-Karten auf sog. “Kombipacks“ verteilt sind, also jedem Papierwerk auch eine CD mit der elektronischen Karte des Reviers nebst PC-Programm beigepackt sind.

Dies war der Schlüssel zur Lösung eines weiteren Problems: Kaufe ich einen kleineren Handheld mit den entsprechenden Karten oder kann ich unser altes Notebook nutzen? Aber jetzt war alles klar: Ich wollte den „Chart-Navigator „light““ auf unserem alten Notebook einsetzen; ich wollte ein Navi-Törn-Notebook!

Gedacht, gesagt und getan: Ich kaufte mir die einschlägigen „Kombi-Binnen-Packs“, installierte die Software, upgradete sie auf „CN-Standard“ und seitdem sind wir damit unterwegs. Natürlich brauchte es auch noch eine kleine USB-Maus mit NMEA-Standard für ca. 40 Euro beim für uns einschlägigen Elektronik-Laden (CONRA…). Aber seitdem verfolgen wir während unserer Törns die aktuelle Schiffsposition auf der von uns eingegebenen Route, wissen, wann wir mit der voreingestellten Speed vermutlich wo auch immer ankommen werden (ETA) usw..

>> Übrigens: „Anna Karenina“ hat eine GPS-Antenne an Bord – CD laden, Treiber installieren (automatisch) und schon läuft alles!!! <<

Na ja, dann haben wir es auch mal so richtig ausprobiert: Wir lagen am Stolpsee und mussten das Boot zeitgerecht nach Zehdenick zurückbringen, aber es lag Nebel über dem See. Dennoch zogen wir um 7.00 Uhr mit voller Beleuchtung los – und es klappte, wir fanden die Tonne und die Einfahrt – allem Kopfschütteln des Stolper Hafenmeisters zum Trotz.

Also – nur Mut zur Elektronik!

Liebe Grüße, JuG

Für Interessierte:   http://www.nv-verlag.de/nv_link_binnen.html